Kaninchengenetik – kein Buch mit 7 Siegeln
 

 

ich möchte jetzt an dieser Stelle keine ellenlange Texte verfassen, das können andere viel besser als ich. Außerdem gibt es ja schon einige Bücher zur Thematik der Kaninchenvererbung.

ZwW, wildfarbig

 

 

 

 wir uns nun zum nächsten Buchstaben. Der B-Reihe oder auch dem Schwarzausbreiter.

 

 

B“ macht hier den Anfang. Es sorgt für eine normale Ausbreitung der Farbe schwarz wie in den Farben Wild, Schwarz, Chinchilla, usw.

 

Be“ noch dominanter wie sein Vorgänger, ist dagegen etwas eigen. Es lässt die Tiere viel dunkler erscheinen. So entsteht die Farbe eisengrau bei wildfarbigen Tieren. Bei einfarbigen Tieren wird es nun richtig schwer. Sie sind kaum von genetisch einfarbigen zu unterscheiden. Manchmal erkennt man es nur an ein paar melierten Haaren. Das gleiche wie bei den einfarbigen gilt auch bei Tieren mit dem Lohfaktor. Meist merkt man „Be“ erst, wenn aus einfarbigen Tieren plötzlich wildfarbige fallen.

 

b“ ist dagegen ist wieder ein rezessiver Vertreter seiner Art. Im Gegensatz zu „Be“ veringert es die Schwarzausbreitung. So werden wildfarbige (schwarzwildfarbig) zu gelben (gelbwildfarbig), aus Schwarz wird Thüringer, aus Marder wird ein Siam, usw.
 

bj“ der Japanerfaktor hat ganz andere Eigenschaften. Es hat nichts mit der Ausbreitung von Schwarz zu tun sondern ist für die Aufteilung in Farbfelder zuständig. Das beste Beispiel ist das Japanerkaninchen, bei dem die Farbe ähnlich einem Schachbrett aufgeteilt ist. Um da hin zu kommen muss man groß selektieren, aber meist sieht man grobe Farbfelder oder Streifen. Die bekanntesten Farben sind hier Japaner und Rhön. „bj“ macht keinen Unterschied ob wilfarbig/chinchilla, loh/weißgranne oder einfarbig. Es übermalt alles und lässt es optisch immer japanerfarbig/rhönfarbig wirken.

Wie auch bei den anderen Genen, gibt es unter den rezessiven Genen keine Dominanz. Sind zwei rezessive Gene vorhanden, wie z.B. „bj“ und „b“ so treten Mischformen aus, da beide Gene gleichzeitig wirken. So kommen dann rhönfarbige Tiere mit Siam- oder Sallanderabzeichen zustande oder eben Japaner mit Thüringeranzeichen. Manchmal sind die abzeichen der Mischform „bj/b“ so gering, dass man sie leicht übersehen kann, gerade beim Marderfaktor „am“ oder Russenfaktor „an“, da die Abzeichen auch nur sehr gering ausgeprägt sein können.

Weiterhin gibt es die „Bj“-Theorie, die einen Marder zum Marder-Rhön, einen Wilden zum Wild-Japaner oder einen Loh zum Loh-Japaner macht. Dies ist aber noch lang nicht erforscht.

Kurz anschneiden möchte ich noch „Bee“, das sogenannte Doppelt-Eisengrau.  Es ist relativ selten zu finden. Die Tiere wirken optisch immer einfarbig. Der Nachwuchs ist optisch immer eisengrau.